Um einer Leinwand für Gemälde eine glatte, egale und feste Oberfläche zu geben, muß sie grundirt werden. Dieß geschieht auf folgende Weise: Nachdem die Leinwand auf eine Rahme ausgespannt ist, bereitet man sich Leimwasser und läßt es kalt werden, damit es eine breiartige Dichtheit erlangt hat; ist dieß der Fall, so wird es mit dem Spatel über die Leinwand aufgestrichen und gleichmäßig verbreitet, damit nicht an eine Stelle mehr als an die andere kommt *). Ihre Bestimmung ist, die Fäden zu legen, die Vertiefungen im Gewebe zu stopfen und auszufüllen, damit die Farben nicht durchdringen können. Hierauf hängt man die Rahme in's Freie, und wenn der gegebene Auftrag trocken ist schleife man ihn mit Bimstein, um die etwa hervorstehenden Fäden und kleine Knoten wegzuschaffen. Ist die Leinwand auf diese Art mit Leim getränkt, so gibt man acht bis zehn Aufträge Kreidegrund (s.§. 60.); dieser wird dann mit Schachtelhalm oder Bimstein in Stücken geschliffen, bis die Oberfläche völlig glatt und egal erscheint. Zeigen sich nach dem Schleifen hin und wieder kleine Löchelchen oder Unebenheiten, so müssen sie verkittet werden. ,, *) Diese Leimgalerte muß so dick seijn, daß sie nicht durch die Leinwand dringt und auf der Kehrseite hervorkommt.