Goldt grundt zu bereiten.
Man findet mancherley gattung des Goldtgrunts, und ist doch viel fehl und mangel unter etlichen, derhalben ich hiebeÿ dem gewissen bleiben wil, den es leit gar viel an der Temperatur, wen der grundt gleich gar gut ist den er kan in bald zu starck und zu wässerig machen, das er zu starck und zu schwach wirdt, darumb so hab gut acht, auff die antemperierung. Nim gutte reine kreiden, die nicht Sandig oder kißächtig seÿ, als viel du wilt, brenne sie auff sauberen glünden kohlen gar wol, darnach lesch sie ob in einer Scherben mit gutem starcken weissen Essig, darin ein wenig Honig vermischt seÿ, Laß es also uber nacht stehen, das der Essig die kreude und den brandt wol erbeisse und murb mahe, Als den thu die kreuden substantz auß dem Essig und reibs gar wol auff einem Reibstein mit dem Temperaturwasser des Eÿerklars mit vermengten Gummi, Reib auch Zinober ein wenig, und zweÿmal als viel lapidem Ematiten, darunter gar wol unter die kreuden, so es wol gerieben, so zeuchs zu hänflin das es harte werde. Und behalt es, bis zu sein bedarfest, Wen du nu denn brauchen wilt, so nim etwan einer Haßel nußen groß darvon und weich es in ein lauter Wasser, Reib ihn gar wol auff einem Stein, thue darunter ein wenig Salarmeniacum Einer Erbiß groß unnd halb Erbesen groß Zucker, temperier es wol durcheinander mit Eÿerklar temperatur, wie obsteht daß nicht zu feist seÿ, Streiche den grundt auff ein saubers Permentlin mit einem Benselein laß es truckenen, Bolier den grunt sittlich, Nim den ein tropffen Mundtleim, ein tropffen bruntz und ein tropffen lauter wasser, thue ein wenig Saffran in ein tüchlin, und leg es in diese Feuchtigkeit, Nim ein Benselein, und uberstreuche den grunt darmit und trage vom stund an das gold oder Silber darauff, laß es wol trucknen, prumiers darnach mit einem Wolffs Zan senfftiglich Nim war ob das hafftet, oder abfalle, Nim auch eigentlich acht ob der Zan kleberich seÿ im Polieren, Ist nun das gold glantz und das es nicht abfelt noch sich an den Zan hencket, so ist der goldgrundt gerecht, felt aber das gold ab, den so ist der grundt zu schwach, so stercke ihn baß mit einer Erbessen groß gummi nach dem augenmeß. Hafftet aber der am gold so ist der grunt zu feist, so geuß mehr lauter wasser drein, und reibs wol durcheinander, laß es den ein stundt oder zwo stehen, biß der grundt wieder zu boden sitz, geuß den das lauter brunwasser wieder darab undt rure den gold grundt den mit seiner substantz wol durcheinander, Streich ihn wieder an wie Vormals und versuch ihn so lang, biß das du die recht maß hast den man muß ein jeden Goldgrundt wol probieren ob er zu starck oder zu schwach oder zu feist seÿ.
Merck eigentlichen wenn du goldgrundt wilt machen, so befleisse dich den zu machen, so der Himmel klar ohne wolcken ist So gerädt er wol, den er hat sein art wie Presilg, die muß auch ein schön Himmel haben, die erfahrung hat nichts gelert.