Vom Zinober.
Zinober wie der kunstlich soll gemacht werden.
Zweÿ theil Quecksilber, nim, und den dritten theil schwefel, thu es in ein scherben, und zerlaß den schwefel und Quecksilber unter einander. Wenn es wol erkaltet, so reibs gar wol, auf einem Stein, Thue es den in ein glaß das vorhin mit geberten leymen eines fingers dick verkleibet seÿ allenthalben, Mache vorhin ein Ofen in der Enge als das Glaß ist, setze das auf den Ofen, oder setze es auff ein Dreifuß, oder in ein ander Distillieroflin, mach ein deckel von Blech oben uber, das mundtloch, und ein löchlein mitten darin, verkleibs auch wol mit dem leimen, stoß ein eisen drot zu dem loch hinein, daß du es allmal ruren kunnest, Mache erstlich ein kleines feurlein dazu, mit dürrem holtz, und darnach ie lenger ie grösser, und wart also das glaß sehr fleissig, den du wirst sehen mancherley rauch gehn im glaß und auß dem glaß, daß laß dich den nicht irren, allein sihe das du im stetig feuer gebst ohn unterlaß, Bis du den rauch also rot sihest, als blut, den so hats genug, laß es erkalten, so hastu Zinober, Wiltu den damit malen oder schreiben, so nim als viel Zinober du wilt und reib in wol an mit gutem starcken weissen wein, auf einem stein, wen er gar wol und rein gerieben ist, so laß ihn also auff dem stein trucken werden, darnach so nim Eÿerklar temperatur, und reib in auch wol mit demselbigen, reib darunter einer Erbsen groß Aloe paticum, streichs zusammen mit häuflin, die behalt sauber vor staub, wen du den darvon brauchen wilt, so reibs mit lauterm Brunwasser an, ein wenig gesterckt mit Eÿerklar temperierung, nicht zu viel, will es nicht gern auß der Feder oder Bensel gehn, so thu ein wenig Mÿrrha darunter, diß ist der beste Zÿnober,. Wen es von der temperatur zu fleist wirdt, so flösse ihn fein ab mit schönem weissen wein, oder mit gebrandtem wein, sterck ihn den wieder ein wenig mit Albumine, daß ist Eÿer klar temperatur, Für das schlecht wasser, magstu wol schmekend Rosenwasser nemen.