Gemolt glas zu machen
Item wenn du wilt vesster machen, mit geferbten glas, es sey pild oder gewechs oder woben, wellerley das ist, so mustu dir das laβen entwerffen auf papir einen maler, was oder wie du das machen wilt, vnd das legestu fur dich auf die bang, vnd dar auf mustu das glas fügen, das du den nach dem stock machen wilt vnd wiβ, das du vor hin must haben geverbtes glas, wie du das pild oder das ge- (// f. 48v) wechs machen wilt, rot oder grün oder varb du machen wilt, die teilestu auβ auf das pild oder gewechs, das vor dir entworffen ist, vnd wann du das stok glas gantz gefüget hast, so mustu es lassen ligen vnd bewaren, das es nit verrucket werd, vnd dar nach nymestu die vor genant farb, vnd da mit streichestu denn das stock auf einem bensel, was du wilt swartz haben, es sey kleydung oder gewechs vnd des ersten mit der dünen farb vnd darnach was du wilt seter oder swertzer haben, das seczestu mit der tickern varb ab; wiltu es noch seter oder swertzer, so nymestu noch ein dicker varb; wiltu aber klein dinck machen das subtiler, so sein von plumen oder ander gewechslein, es sey geverbtes glas oder weiβ, das nymestu vnd vberstreichest es (// f. 49r) mit der swartzen farb gancz über vnd über, als do sey oder sien leistlin oder solch klein ding vnd nym denn vnd mach dir klein holtzlein, zway oder drew, ye eins kleiner dann das ander, vnd was du denne wilt durch sichtig haben, es sey gewechslein oder plümlein oder tierlein, das streichstu dann mit den holczlein die schwartz varb von dem glas; das heisset dann gemusirt, vnd darnach so heb dann das stuck auf vnd leg das wo du hin wilt, vnd darnach kaufstu (kaustu) einen dick stortz, vnd darauβ mustu machen ein phanen. die muβ sein nach gemeiner weiβ ij spannen lang vnd ij weit vnd zwerhen hant hoh, aber du magest sie machen groβ oder klein, nach dem als du vil glas wilt prennen, vnd den offen dar zu mustu machen einen offen von geprenten zigeln, vnd wen du in zweyer spannen hoh hast (// f. 49v) gemacht, so mustu zwey eysen darein legen über die cwerch, da die phanen offen stet, vnd darnach machestu in zweyer spannen hoh über die phanen, vnd das die phan zu allen vier seyten einen zwerchen vrey ste vnd darnach nym die phan vnd rit eschen durch ein klein sib in die phanen wol dicker wann ein zwerich hallin vnd dar nach nym des oder das auβ gestrichen glas vnd leg es auf die eschen ein fach gleich neben einander, vnd darnach sestu aber die esch alles dick als vor mit dem syb vnd ein schicht glas vnd ein eschen als lang, bis die phanen wirt nahent bis auf zwen finger, so sestu die eschen einen zwerchen fingerβ dick vnd legest alt verworffen glas auf dar auf vnd vollest die phanen ar mit (// f. 50r) , das beschwer dir das glas, wann das muβ von not sein vnd stick in die phan an yedes ort ein schmalles glas einez zwerichen finger preyt das heyssen den wechter vnd mach denn ein fewr dar vnter vnd das holtz muβ seinen büchen oder ander holtz, das do nit sprint oder nit snalczt; wan das holtz springet oder snalczet, so erschriget das glas vnd wirt in der phanen kromp vnd entwirft sich do von vnd das fewr mustu machen, das ersten gar gemachsam oder langsam, das das glas langsam erwarm vnd das fewr neben der phanen zu allen vier örten auf ge vnd prenn das als lang, biβ sich die vorgenanten vier glas bigen, die du hast in die ürtter gestaget. So bistu sicher, das sein das glas genung hat in der phanen, vnd darnach lastu das fewr (// f. 50v) gar langsam wider ab gen, ye langsamer ye besser vnd dar nach laβ es kalt werden, so hastu gut geprent glas