Dem sogenannten Bolus, welchen die Alten zur Grundierung der Leinewand verwendet heben sollen, ensprechen die heute noch unter dem gleichen Namen (Bolus) bekannten Grubenprodukte; und ist Bolus im weitestem Sinne gleichbedeutend mit thon. Es bigt einere weißen, einen gelben und einen rothen Bolus (Thon). Der Letztere verdankt seine Färbung einem Gehalte von Eisenoxyd und manchmal auch von Manganoxyd. Er gehört zu den im Wasser sich zerteilenden Thonen und zerfält in demselben mit Knistern unter Entwickelung vieler Luftblasen in kleine Stücke. Verschiedene gelbe, rote und braune Erdfarben sind Sorten von Boluß, z. B. die Terra di Siena, der rote Bolus von Sinope, die cyprische Umbra. Der Bolus der Alten ist also .. unser heutiger eisenoxyd-haltiger Thon. Viele Schriftsteller sprechen sich entschieden gegen die anwendung (siehe z. B. Nr. I. der Techn. Mitt. von F. Tolmeï) deszelben zum Grundieren der Malereleinwand aus, indem sie betonen, daß der Bolus später im Bilde durchwachse. Wir halten denselben jedoch für nicht so bedenklich und werden in einer späteren Besprechung über die Grundierung der Malereien hierauf zurückkommen. Gewöhnlicher Bolus, der viel Sand und Kalk 2c. 2c. enthält, findet sich u. A. am Rauschenberg bei Inzell, bei Siriegau in Schlesien, Scheibenberg in Sachsen, Wunsiedel in Bayern, bei Göttingen und Karlsbad 2c. 2c.