Schon die alten Meister griffen, nachdem sie wussten, dass ihre Gemälde auf Leinwand den Atmosphärilien unterliegen, zu anderen Mitteln und wählten Holz- oder Kupferplatten als Magrund. Man musste jedoch davon wieder Abstand nehmen, weil die Holztafeln mit der Zeit infolge der Schwankungen der Temperatur und Feuchtigkeit sprangen und weil Metalltafeln in der zu altargemälden etc. erforderlichen Grösse nich erhalten werden konnten. Die Folge davon war, dass man wieder zum Leinwand-Malgrund zurückkehrte. Die erfahrung hat aber gelehrt, welch' trauriges Ende schon so manches Meisterwerk mit derartigem Malgrund nehmen musste; nicht nur Witterungseinflüsse und feuchte Wände führen dasselbe seinem Ruïn entgegen, auch Insekten, Würmer u. dergl. zerstören die Leinwand. Das Bild unterliegt auf diese Weise äusseren Einflüssen manchmal in grösseren Partien, manchmal siebartig. Ein tüchtiger Gemälderestaurateur vermag dasselbe allerdings auszubessern, allein jeder Fachmann weiss, mit welchen Schwierigkeiten derselbe zu kämpfen hat, da einerseits das Bild nicht entwertet werden darf, anderseits dasselbe seine alte Gestalt beibehalten muss.,Um nun diese Nachteile zu beseiten und die Einflüsse der Atmosphärilien auf der Malgrund vollständig hintanzuhalten, wird folgendes Verfahren angewendet:,Die Rückseite des Gemäldes bezw. die freie Leinwandfläche wird mit einem elastischen und grosse Klebekraft besitzenden Lack überstrichen. am zweckmässigsten bedient man sich eines solchen, mit welchem das Oelgemälde selbst gefirnisst wird. Hierauf legt man auf die Anstrichfláche eine nicht zu starke Zinnfolienschichte (reines Zinn). Die Zinnfolie wird fest aufgedrückt und aufgestrichen, so dass sie sich der Leinwandfläche möglichst intensiv anlegt. Sind mehrere Blaätter Zinnfolie zum Beleg der Fläche erforderlich, so muss dafür gesorgt werden, dass die Stösse einander gut überdecken. Wenn dann der Lack entsprechen getrocknet ist, so ist eine für die Atmosphärilien vollständig undurchdringbare Deckenshichte auf der Leinwand vorhanden.,Temperatur, Feuchtigkeit, Insekten u.s.w. werden durch die Zinnfolie-Lackschicht auf der Rückseite der Leinwand ebenso von dieser abgehalten, wie die bekannten, allenthalben zerstörend wirkenden salpeterhaltigen Ausschwitzungen des Mauerwerkes. Von ebenso grossem Vorteil sind die beiden Schutzschichten beim überseeischen Transport von Gemälden, da sie die salzhaltigen Dünste des Meeres, welche durch die engsten Poren der Verpackungen durchdringen und äusserst schädlich auf die Leinwandgewebe einwirken, vollständig abhalten. Ausserdem ist auch die Restaurierung derartigen Gemälde dem Künstler wesentlich erleichtert, da derselbe stets einen Untergrund vorfindet und grössere Löcher und dergl. nich mehr zu überleimen braucht.,Dabei ist eine Oxydation des Zinns vollständig ausgeschlossen und das Verfahren so wenig kostspielig, dass es allgemeine Anwendung finden kann.,,*) D.R.-P. zu verkaufen oder licenzweise abzugeben. Näheres durch das Patentbureau G. Dedreux, München.