Wenn man das Bleiweiß zum Malen gebrauchen will, so muß es mit weißem Weineßig gereiniget werden. Man reibet es demnach auf einem Porphyrstein, nachdem man es mit diesem Weineßig angefeuchtet hat, so lange, bis es zu einem unfühlbaren Pulver geworden ist. Hierauf wird es zum Abwaschen in ein Gefäß voll Wasser geschüttet, welches man eine Zeitlang schüttelt, läßt es eine kurze Zeit die größsten Theilchen zu Boden fallen, und giesset das noch weißgefärbte Wasser in ein anderes Gefäß, und lässet alles Weiße, das noch in dem Wasser ist, zu Boden [?tzen], worauf man das darüberstehende Wasser abgiesset. Auf diese Art erhält man ein sehr schönes und feines Weiß, welches von allem entlediget worden, was seiner Weiße Schaden thun und solche verändern könnte. Denn dieses Weiß fällt nur deswegen gern in das graulichte oder schwärslichte, weil die Bleitheilchen, die darinnen sind, entweder nicht genugsam aufgelöset worden, oder doch zum wenigsten bei der geringsten Berührung der Luft sehr geneigt sind, sich wieder in Blei zu verwandeln. Der Weinßig aber hülft dazu, daß diese Bleitheilchen völlig aufgelöset werden, und zwar weit besser, als es eine mineralische Säure thun würde, weil derselbe kein brennliches Wesen, wenigsten nicht offenbar mit sich führt.