Record General Remarks: Nimm das vorbereitete Holz, von welcher Art es auch sei, und tränke es mit Leim {zuerst sehr heiss, damit der Leim eindringt }x zehnmal oder öfter. Mache das so: Nimm den Farbleim und mache ihn recht heiss und erwärme auch das Holz. Streiche dann den Leim immer schnell mit der Hand oder mit einem Pinsel auf. Lass das dann gut trocken werden. Danach streiche den Leim wieder auf, doch weniger heiss als zuvor, und lass es wieder trocknen. Wiederhole das so oft, bis das Holz etwas glänzend wird, und den [Anstrich-]Leim verwende immerfort ein wenig kälter. Dann nimm Kreide dazu, verreibe sie gut mit dem Farbleim; mache viel davon und schabe sie herunter [vom Stein], nimm einen grossen Topf, gib die Kreide hinein und giesse viel Leimwasser daran, dass es ein ganz dünnes Weiss wird. Der Topf mit dem Weiss soll immer im warmen Wasser stehen. Danach trage das Weiss auf, zuerst mit der Hand, dann nimm einen sauberen Borstenpinsel, der oben gut zugeschnitten ist, so dass er kein Haar verliert. Tauche den in das Weiss und nimm nicht viel auf den Pinsel. Stupfe auf der Tafel hin und her, denn du sollst das Weiss nicht aufstreichend oder [mit dem Pinsel] hin- und herfahren. Arbeite dabei stets geschwind, und wenn du es einmal ganz zugeweisst hast, lass es von selbst trocknen. Es soll aber nicht ganz hart, sonder nur trocken werden. Der Raum, in dem du das trocknen lässt, soll auch nicht zu heiss, sondern nur ein wenig warm sein. Nimm dann von der geriebenen Kreide, gib ein wenig in das vorgenannte Weiss und mache es ein wenig dicker. Trage das dann auf, lass es trocken werden wie vorher und das sechsmal hintereinander, nur dass du das Weiss jedesmal etwas dicker machst, so dass es zum Schluss kaum mehr auf der Pinsel geht. Auch trägt man es jetzt stets mit dem Pinsel und nur das erste Mal mit der Hand auf. Den letzten [Aufstrich] lass gut auftrocknen und schabe es dann glatt mit einer Spachtel oder einem Schermesser. Danach schleife es ganz fein mit Schachtelhalm und bleibe nicht lang über einer Stelle. Dann nimm Braunrot...,,X von Sartori nachgetragen. Date information Year: 1500 ca. transl_trans Transcription Item nim das Berait holcz es seÿ wes was es dann seÿ und leimtrencks {et primo valde calide ut subintret}X x malen oder mer und tü das also Nim den varb leim und mach in gar haÿss und das holcz mach auch waremm und streich dann den leim an mit der handt oder mit dem pensel und thue das behendt albegem Darnach lass das wol trucken werden es aber trucken und das thue als offt pis das Holcz ein wenig gleissen werd und den leÿm mach albeg ein wenig kelder Darnach nim kreÿden und reib sÿ mit varb leim gar wol und der vil und stösss dÿ ab Und nim ein grossen tegel und thüe der kreÿden dar ein und geuss vil leim wasser dar an das es gar ein düns weiss werd und der tegel mit dem weissen sol albegen in aniem warmen wasser sten. Darnach trag das weÿss auf zw dem ersten mit der handt Darnach nim ain porst pensel der sawber seÿ und oben wol z"w gesniten das er kain har lass und stoss den in das weÿss und nim nit vil in den pensel und dupplir auf der tafel hin und her da mit wan du solt das weiss nit auf streichen oder hin und her faren und das thue albegen behandt und wenn du das gar über weist hast zw dem ersten so lass es darnach drucken von im selber und sol nit gancz hert werden sunder nur sain drucken Auch sol dÿ stadt dar an du das druckenst nit zehais sein sonder nür ain wenig warmm Darnach nim der geriben kreÿden und thüe ain wenig in das erst weÿss und mach es dicker ein wenig und trag das auf und lass es drucken werden als vor und das ze sex malen nür das du das weÿss albeg dicker machest also das es zw dem leczsten cham durch den pensel gang auch albegen treg man das auff mit dem pensel und nit mit der handt nuer dem ersten mals und zw den leczsten lass das gar wol abdrucken und schab es dann das es eben werd mit ainer schab krucken oder mit einem wolschneyden messer Darnach reib es mit schafftel häe gar subtil und nit lang an ainer stat Darnach nim prawn rott ... Source Library/ Place of edition Title Year Starting date End date Display order 'Liber illuministarum', the Tegernsee manuscript Page number(s) in source: 172-174,manuscript p. 100v-102v Recipe from dataset Stols-Witlox on grounds for paintings Original ID: 159 Note: This record was imported from Maartje Stols-Witlox' database on grounds for oil paintings in NW Europe, 1550-1900. Read more and find the complete dataset here