[1] Es ist mir wohl bekannt, dass viele alte Mahler auf Grundirungen gemahlt haben, die aus reinem rothen Ocher verfertigt sind, als eine Farbe, die unschädlicher ist als das Bleiweiss; allein was ist der Erfolg davon? nach einem halben oder ganzen Jahrhundert sind ihre Gemählde braun geworden; denn weil der Grund von reinem rothen Ocher zu dunkel ist, so ist er nach un nach durch die Tinten des Gemähldes durchgewaschen: eine Wirkung, die nach Verlauf einiger Zeit sich ereignet, wie wir an den Gemählden des le Brun, Poussin und vieler andern Meister sehen, deren Glanz und Lebhaftigkeit verschwunden ist.,,[2] Um nochmals diesen Gegenstand zu wiederholen, so ist eine ganz weisse Leinwand trocken und ohne Dunkelheit, dergestalt, dass alles, was man darauf mahlt, so kalt ist, wie Aquarellmahlerei, ohne dieselben guten Eigenschaften zu haben. Die aschfarbige Leinwand hat eben diesen Fehler, und ist für den Künstler gar nicht anlockend, warme Tinten zu gebrauchen, weil diese mit der graubläulichen Grundirung zu sehr contrastiren. Die braunrothen Gründe dunkeln nach und schlagen durch, weil sie zu dunkel sind. Ich bleibe also bei der Orangefarbe stehen, die keinen dieser Fehler hat, insofern man nur wenig rothen Ocher darunter mischt.