Eine große Berücksichtigung verdient das Zubereiten der Malerleinwand, denn die Unterlage ist das Element zur Erhaltung der Farben und des Gemäldes selbst. So geringfügig dieser Gegenstand vielleicht auch Einigen scheinen mag, so verdient er gewiß auch seine Würdigung. Viele Kunstwerke werden aus Vernachlässigung dieser Rücksicht der Nachwelt entzogen, und oft verandert oder entstellt under verdorben. Wird auf die Leinwand ein schlechtes Material aufgetragen, z. B. schlechten ranziges Oehl, schlechtes Bleiweis, alte übrig gebliebene Farben, oder wird gar zu schnelleren Trocknung, um die Leinwand schneller zum Verkauf bringen zu können, Bleizucker genommen; so hat es zur Folge, daß die Säure des ranzigen Oehles das Bleiweis verändert und im letzteren Falle der Bleizucker sich herauskrystallisiret, der dann eine ganz rauhe Oberfläche bildet und der ganzen Leinwand eine giftige gelbe Farbe mittheilt, die mit der Zeit ganz braun wird, und durch die Farben des Gemäldes dringt, wodurch das Gemälde an Haltung verliert und die von dem Künstler noch so rein und klar aufgetragenen Farben verfinstert und verändert werden, besonders wenn der Künstler die Farben dünn aufzutragen gewohnt ist. Dasselbe, was hier von der Leinwand gesagt worden ist, gilt auch von dem Brettergrunde.