Nachdem der Bleikalk gewonnen worden ist, theilt sich diese Bleiweißfabrikation wieder in mehrere Verfahrungsarten, um ihn zu der eigentlichen gangbaren Handelswaare zu verarbeiten, in welcher das Bleiweiß in verschiedener Form angetroffen wird. In allen Fällen muß derselbe mit Wasser höchst fein gemahlen werden, wozu man sich sehr verschiedener Mühlenvorrichtungen bedient. Als Material zu Mahlsteinen verwendet man etnweder Granitsteine oder sehr harte dichte Sandsteine. Ich werde nur zwei Mühlensysteme beschreiben, welche zweckmässig sind, wovon die eine zur Herstellung von hartem und weichem Bleiweiß die andere nur zu letzterem gebraucht werden kann. Unter hartem Bleiweiß versteht man solches, das sehr schwer zu zerbrechen, steinhart ist und im Bruche glatt oder sogar glänzend ist, wie es in den Niederlanden und am Rhein fabricirt wird. Unter weichem Bleiweiß dagegen versteht man dasjenige, das entweder als Pulver oderin ganz lose zusammenhängenden Stücken im Handel vorkommt, ungefähr wie die geschlemmte Kreide. Das erstere Bleiweiß ist von Manchen aus dem Grunde beliebt, weil es bei einiger Vermischung mit Spath keinen glatten Bruch mehr annimmt, also ziemlich rein sein muss, wenn es diese Eigenschaft zeigt. Das andere weiche ist zwar oft verunreingt, was man aber leicht auf andere Weise ermitteln kann; es ist jedoch beim Zerreiben mit Oel viel leichter zu verarbeiten und meistens auch weisser als jenes. Die erstere Mühlenart, die auch zu Darstellung von hartem Bleiweiß gebraucht werden kann, könnte man holländische Mühle, die andere deutsche Mühle nennen, sie weichen jedoch wenig von einander ab.