Das Vermahlen kann nun, wie schon gesagt, auf zweierlei Weise vor sich gehen, je nachdem hartes oder weiches Bleiweiß dargestellt werden soll. Wird hartes dargestellt, so kommt der Teig des Bleikalks oder das mit Wasser angerührte trockene Pulver des Bleiweißes auf die Mühle, während sich die Steine gewöhnlich so bewegen, daß sie in der Secunde 1 ½ - 1 Umdrehung machen. Man schöpft den Brei mit Hülfe eines langgestielten kupfernen Löffels in die kleine Sarge des Läufers und gibt so viel auf, bis die Sarge voll ist. Es dauert dann einige Zeit, bis deren Inhalt niedergesunken ist, worauf man wieder nachfüllt, bis nach und nach eine Partie, z. B. 10 Centner durchgegangen sind. Ein arbeiter kann 4 bis 5 Steine, die neben einander stehen, bedienen. Was in der der Sarge des Bodensteins sich von Gemahlenen ansammelt, wird durch ein Schäufelchen öfters nach vorn in den Ablauf geschafft, wo es in einen kleineren Ständer fällt. Bei dem ersten Mahlen ist es häufig nöthig, den Stein etwas höher zu stellen, denn weil die Masse sehr dick wird, läuft sie nich gern unter und durch die beiden Steine. Wenn Alles durchgemahlen ist und nun das Gemahlene einen zähen Brei darstellt, so wird der Stein durch Nachspülen von Wasser rein gemahlen, die Bodensteinsarge auch ausgewaschen, wozu man sich eines groben Haarpinsels oder einer Bürste bedient, und nun wird derselbe Brei noch einige Male auf eben dieselbe Weise bei enger gestellten Steinen hindurch- und feingemahlen. Besser ist es jedoch, und so wird es auch meistens gehalten, dass man den rohen Bleikalk stets einen Stein passiren lässt und das Feinmahlen auf einigen andern Gängen, die zu gleicher Zeit in Bewegung sind, ausgeführt wird, dann wird dasjenige, was vom ersten Steine kommt, auf den zweiten, von da etwa auf den dritten und vierten Stein geschöpft und das Mahlen geht dann regelmässig und ununterbrochen fort.