bereitet man, wenn man dem oele den achten Gewichtstheil fein gepülverte Silberglätte zusetzt und dasselbe auf einem ruhigen Kohlen feuer bis zur Hälfte einkochen läßt. Sobal sich weißgraue Blasen, Schaum und ein eigenthümlichter Geruch zeigen, ist der Firniß fertig.,Wenn man einen dünnen Federkiel, oder einen Strohhalm, in den siedenden Firniß eintaucht, und es verbrennt derselbe darin, während man ein schwaches Knistern und Prasseln vernimmt, so ist dieß ein sicheres Zeichen, daß der Firniß fertig ist. Den Nußölfirniß bereitet man auf dieselbe Art.,Statt der Silber glätte kann man auch Bleizucker nehmen, wodurch der Firniß nicht so braun, als von jener, wird.,Auch kann man auf acht Theile Oel einen Theil Silberglätte und einen halben Theil Zinkvitrol (Zincum sulphuricum) nehmen, wodurch der Firniß heller und auch klarer wird.,Kupfernte Gefäße dürfen hierzu nicht genommen werden, weil sich das Kupfer auflös't und dadurch der Firniß einene grünlichen Ton erhält. wird der Firniß bei'm Kochen zu sehr erhitzt, - "verbrennt er, wie man zu sagen pflegt, - so bekommt er eine dunkelbraune schmutzige Farbe und einen räuchrigen Geruch. Er ist dann nur zu ordinären Anstreicher-arbeiten zu gebrauchen.,Im Falle man es versehen und das Oel in Brand gerathen sollte, so hat man nichts weiter zu thun, als Asche in dasselbe zu werfen, oder das Gefäß mit einem gut passenden Deckel, oder mit einer solchen Stütze zuzudecken und zu verschließen.,Wasser darf aber in keinem Falle hinzugegossen werden; der brennende Firniß würde sogleich aus dem Gefäße steigen und alles in der Nähe Befindliche verbrennen.,Setzt man Mohnöl oder Leinöl in einer offenen Schüssel in die Sonne oder an einen warmen Ofen, so ist er nach 8 oder 12 Wochen der best Firniß geworden, den man vor dem Gebrauche aber erst durch Filz, Löschpapier oder durch ein Tuch filtriren muß.,Man kann auch das Oel in einer verschlossenen Flasche mehrere Monate der Sonne exponiren, ium einen klaren und sehr guten Firniß zu bekommen.,Einige schütten den Bleizucker, die Silberglätte, oder den Eisenvitrol - welcher auch das Trockenen befördert - in einen leinenen Beutel, binden denselben zu und hängen ihn mit einem Häkchen an eine über den Firnißtopf gelegt eiserne Stange, dergestalt, daß dieser Beutel nicht den Boden des Topfes berührt, wodurch das Anhängen und Verbrennen der Silberglätte, oder des Bleizuckers, allerdings verhindert wird. Den eisenvitriol wendet man aber nur bei ordinären Arbeiten an, da er den Firnißanstrich trübe und rauh macht, indem er, nach der sprache der Maler, "auswächst".,Man kann auch sowohl den Bleizudker, als die Silberglätte, mit Terpenthinöl abreiben und kat unter das Mohn- oder Leinöl mischen, wodurch dasselbe auch zum Schnelltrocknen gezwungen wird; aber es ist dieß Verfahren nicht zu empfehlen, da diese Blei- und eisenzusätze meistens auswachsen.,Brodrinden, Mennige, Umber oder gar album graecum dem Oele beizugeben, um daraus Firniß zu machen, gehört in die Zeiten, wo man sich mit den Recepten unwissender Pfuscher begnügte.