Sämmtliche Stellen, welche eine Ergänzung, oder eine Uebermalung, oder das Neumalen eines Gegenstandes bedürfen, müssen mit Mohnöl, oder was allemal besser ist, mit sogenannter Retouchir-Butter eingerieben werden, wozu man sich der Fingerspitzen bedient, indem man daran ein Wenig von der gedachten Butter nimmt und, Kreise beschreibend, tüchtig einreibt.,Diese Retouchir-Butter, von welcher wir im Folgenden sprechen werden, besteht aus wohl gereinigtem Mastixpulver, welches in einem glasirten Topfe mit venetianischem Terpenthin aufgelös't ist, und wozu man - der Quantität nach- dreimal soviel Mohnöl nimmt, als Mastix und Terpenthin genommen wurde.,Diese Ingredienzien setzt man ein, oder auch nur ein halbes Loth pulverisirten Bleizucker zu, indem man denselben dem nicht siedenden, aber doch wohl erwärmten Oele und Mastix ganz langsam zuschüttet, die Masse tüchtig umrührt und solche in eine Schüssel mit kaltem, reinem Wasser gießt, worauf sie schwimmen wird. Metzt wird eine Ruthe von abgeschälten Birkenzweigen genommen und mit derselben die auf dem Wasser schwimmende Oel- und harzige Masse so lange in dem Wasser gepeitscht, bis sich eine eiterfarbige Flüssigkeit, die so dick, wie eidotter ist, gebildet hat, welche nun die zum spätern Verbrauche bestimmte Retouchir-Butter ist, die man, wie die Oelfarben, in Blasen oder in Glaskrausen unter Wasser aufbewahrt, dann, wenn die butter in einer Blase ist, in dieselbe ein Loch mit eineme ziemlicht starken Nagel sticht und daraus die gedacht Butter auf die Palette zum Gebrauche preßt oder drückt.