Ein guter Grund zum Oelmalen soll die Eigenschaft eines leimgetränkten Papieres haben. Auf einem guten Grunde soll die aufgetragene Farbe halten, d.h. er soll das Oel etwas einziehen, und das kann nur ein magere Grund thun. Die aufgetragene Farbe soll nach hinten und vorne verdünsten können. Dieses ist auf einem fetten Grunde unmöglich, daher denn auch bei öfterem schnellen Uebermalen das Nachdunkeln der Farbe erfolgen muß.,Die best Methode, einer Grund zu bereiten, ist folgende:,Man überstreiche gebleichte oder ungebleichte, gleichfadige, gute und fest aufgespannte Leinwand mit einer abgekochten und verdünnten Masse aus Mehl und Haugerde (Pfeifenerde).,Diesen Anstrich lasse man gut trocknen und wiederhole ihn so oft, bis an der Leinwand keine offenen Pores mehr zu sehen sind. - Wenn diese Masse die Dicke eines leicht flüssigen Honigs hat, so braucht die Leinwand nur drei-, höchstens viermal damit überstrichen zu werden. Das beste und sicherste Kennzeichen ist daher, wie schon erwähnt, wenn die Leinwand nicht mehr porös ist; - denn zu viel von dieser Masse aufgetragen, würde verursachen, daß die Leinwand beim geringsten Drucke Sprünge bekäme.- Daß bei dieser Art zu grundiren das ganze Gewebe noch durchsehe, ist ganz natürlich. - Wer sich indessen dadurch abschrecekn läßt, der kaufe sich feingrundirte Leinwand u.s.w.,Nach diesem etwa dreimaligen Anstreichen bereite man sich eine Oelfarbe von Bleiweiß mit etwas Terpentinöl so dünne, wie sie ein Anstreicher zum Erstenmale zu grundiren gebraucht; überstreiche damit sehr schnell die ganze Leinwand so rein und gleich wie möglich, und lasse sie sehr gut trocknen, damit man nachher ganz leicht alle Rauhigkeiten mit Bimsstein abschleifen kann. Der zurückgebliebene Staub des Bimsen-steines ist wegzuwaschen. - Nun wird diese Leinwand noch einmal mit weißer Oelfarbe sehr gleich überstrichen und mit einem großen Dachspinsel (Vertreibpinsel) ganz gleich getupft. Dieser Oelfarbe darf aber kein Terpentinöl mehr beigemischt werden, und darf dieselbe auch nicht mehr so dünne seyn, wie das Erstemal, denn nun muß sie decken. - Gleich nachdem dieser letzte Anstrich rein getupft ist, übersiebe man die ganze Leinwand mit feinem Mehle, daß alle glänzenden Stellen der Oelfarbe bedeckt werden.,Einige Minuten soll diese Mehl darauf liegen bleiben, damit es sich mit dem Oele verbinden kann; hernach hebe man die Leinwand auf, schlage in senkrechter Richtung durch ein paar Stöße auf den Boden das überflüssige Mehl ab, stelle dan die Leinwand auf eine Staffelei, und staube ganz behutsam mit einem sehr weichen Vertreibpinsel *von Fichkatzenhaaren) das noch nicht mit der Oelfarbe verbundene Mehl weg, und lasse solche grundirte Leinand, bevor darauf gemalt wird, an der Sonne recht gut trocknen.,Eine solche Bereitung des Grundes läßt sich nicht nur auf Leinwand, sondern auch auf Holz anwenden; es ist weder ein Abspringen, noch ein Zerreißen desselben zu befürchten.