Diese Art ist diejenige, welche am meisten in den Fabriken gebräuchlich war; besonders in Holland, wo die Erwärmung durch Mist geschah. Ich werde sie hier im Allgemeinem, und am Ende dieser Abhandlung noch insbesondere die Einrichtung einer holländischen Bleiweißfabrik angeben. Das Blei wird in dünne Platten gegossen, welche man so zusammenrollt, daß zwischen jeder Windung ½ bis 1 Zoll Raum ist und in irdene Töpfe *) von angemessener Größe stellt. Jede zusammengerollte Platte ruht in diesen aufrecht auf einem hölzernen Gestelle oder Rost. In Kärnthen rollte man früher daß Blei ebenfalls zusammen; jezt hat man sich aber überzeugt, daß gerade Platten leichter zerfressen werden. Unten in den Topf gießt man Essig oder irgend eine andere Flüssigkeit, welche der sauren Gährung fähig ist (s. hinten), bis einen Zoll unter dem hölzernen Rost, und dekt ihn mit einer Bleiplatte zu.,Die Töpfe stellt man dann auf ein Lager von frischem Roßmist (oder von Lohe) dicht neben einander und bedekt sie zuletzt vollends mit Mist (oder Lohe). Die Wärme des gährenden Mistes, die sich nach und nach entwikelt, verwandelt den essig in Dampf und begünstigt die Erzeugung von Kohlensäure. Ersterer zerfrißt das Blei und oxidirt es, leztere verbindet sich mit ihm zu Bleiweiß, während die Wasserdämpfe die Verbindung weich machen (aufschwellen). Die Tafeln, die Anfangs nur 1/4 Linie dik waren, sind dann 3 Linien dik. Nach 4 bis 5 Wochen ist der Essig verzehrt und die Arbeit zu Ende.,Man räumt dann den Mist weg, nimmt die Töpfe heraus, schabt das an dem Metall hängende Bleiweiß ab *), nachdem man es befeuchtet hat, um das Stauben zu verhüten, stößt es mit etwas Wasser zu einem diken Brei, den man einige Tage an einem warmen Orte ruhig stehen läßt, damit die anhängende Säure die metallischen Theile noch vollends oxidirt **), reinigt es dann durch Abwaschen oder Schlämmen ***), wenn dis nöthig ist, und läßt es malen †). Oft wird es zulezt noch geschlämmt.,,*) In einigen österreich. Fabriken hat man 4½ bis 5 Fuß lange, 1 Fuß bis 1 Fuß 1 Zoll breite und 9 bis 11 Zoll hölzerne Kisten, mit einem mittelst Zapfenlöcher anbefestigten Dekel. Der Boden derselben wird einen Zoll dik mit Pech überzogen. Die Eken der Seite und des Dekels verklebt man, wenn durch Mist erwärmt wird, mit Papier, damit die schweslichen Dünste desselben nicht eindringen können. In diesen Kisten hängt man die Bleiplatten so auf, daß sie sich nicht unter einander berühren, und auch dem Holz der Kiste, welches das Bleiweiß farben würde, nicht zu nahe kommen.,*) Zu Newcastle läßt man das Blei unter Wasser durch Walzen gehen, welche das Bleiweiß abdrüken. So wird aller Staub vermieden. Das Wasser zeiht man, nachdem das Bleiweiß sich gesezt hat, mit Pumpen ab. Das Blei wird wieder gebraucht oder eingeschmolzen. Wendet man dünne Platten an, so ist es aber gewöhnlich ganz zerfressen.,**) Dis scheint indeß nicht in allen Fabriken zu geschehen. Man findet oft auch Bleizukerkristalle an den Platten, so wie einen weißen Schaum auf dem Wasser, der viel Bleizuker enthält. Um diesen nicht zu verlieren, sezt man etwas Potasche zu, welche ihn zersezt und kohlesaures Blei niederfallen macht.,***) Das Schlämmen geschicht wie gewöhnlich. Man hat eine große vierekige Kufe, bis 7 bis 9 Abtheilungen hat, die gleich groß, aber verschieden hoch sind (oder eben so viel verschieden hohe Fässer). Das mit dem Bleiweiß abgerührte Wasser geht von einer in die andere und sezt in den spätern immer seineres Bleiweiß ab. Gutes Schlämmen trägt wesentlich zur Güte des Bleiweißes bei.,†) In Holland geschieht das malen auf drei neben einander stehenden und durch Pferde getriebenen Mühlen. Die erste malt grob, die zweite fein, die dritte ganz fein. In Berlin heben die Mühlen übereinander, so daß das Gemalene von einer gleich in die andere übergeht. Besser wäre es vielleicht in Tonnen, die um ihre Achse würden, mit Hulfe eiserner Kugeln, zu malen.,