Jedes nach vorerwähnter oder ähnlicher Methode dargestellte Bleiweiss enthält immer, wenn auch geringe Menge von Bleiacetat oder Bleizucker, manches, wie z.B. das Klagenfurter, auch bis zu 10 Proc. Um es von diesem, aber auch von einem gelblichen oder bräunlichen Farbstoffe zu befreien, ist es nötig dasselbe auszuwaschen. Zu diesem Behufe wird das erhaltene Bleiweiss, um es von den beigemengten Bleitheilchen, die ihm beim späteren Mahlen eine graue Farbe ertheilen würden, zu trennen, unter Rollsteinen zerdrückt und in einen Kasten gesiebt, in welchen es so lange mit frischem Wasser behandelt wird, bis dieses ungefärbt abfliesst. Gewöhnlich nimmt das Wasser so wenig Bleizucker auf, dass es der Mühe nicht lohnt, dasselbe auf Chromgelb zu benützen; bei den nach der Klagenfurter Methode gewonnenen Bleiweiss ist es jedoch rahtsam, dieses Waschwasser einzudampfen und auf Bleizucker zu verwenden, wobei man die dünneren Flüssigkeiten bei neuen Mengen des auszuwaschenden Bleiweisses anwendet. Das zum Auswaschen benutzte Wasser muss möglichst frei sein von kohlensaurem Kalk, Eisen und Schwefelwasserstoff, indem diese Stoffe nachtheilig auf die weisse Farbe des Produktes einwirken; ebenso ist auch Wasser zu vermeiden, welches viel Gips enthält, weil dieser durch das kohlensaure Bleioxyd in kohlensaure Kalk übergeführt wird und sich mit dem entstandenden schwefelsauren Bleioxyde dem Bleiweiss beimengt.