In Nummer 125 der ? Technischen Mitteilungen für Malerei" etc. findet sich unter obigem Titel eine Erscheinung besprochen und erklärt, mit welcher Auseinandersetzung Jedermann, der nur einigermssen imstande ist Dinge zu beurteilen und zu beobachten, sich gerne einverstanden erklären wird, und welche fürs Erste und insbesondere inbezug auf Rahmenvergoldung, welche mittelst rother Polimentvergoldung hergestellt ist, ihre volle Richtigkeit hat. Es wäre wohl hiernach kein Wort weiter über diese Sache zu verlieren, zumal es sich gewiss nur um "mechanische" Abscheuerungen handelt.,Was nun ferner über das sogenannte Durchwachsen des Bolus durch Ölgemälde hindurch ausgesprochen wird, ist gleichfalls unanfechtbar, weil meiner Erfahrung konform, gewiss nur werdens ist, und den Bolus durchschimmern, aber auch durchquellen (durchwachen) lässt, was des Nähern zu begründen, ich im Begriffe stehe.,Von hier an aber geht meine Ansich nicht mehr paralel mit jener des Verfassers des in Rede stehenden Artikels, lediglich darum nicht, weil er Bolus- und Kreidegrund als gleichartig, d.h. als ganz neutral inbezug auf die Wirkung ausieht, von den eben sein artikel handelt!,Das Bolus-Übel, wenn man diesen Ausdruck so gelten lassen will, kommt ja, und darin wird gemalten (impastirten) Bildern vor, sondern es macht sich der böse Bolus *) sehr häufig auch auf stark impastirten Rücken nur zu sehr geltend, indem er dort oft die ganz alleinige Veranlassung zum fast gänzlichen Herabfallen der Farben ist.,Dieses Herunterbröckeln der Pigmente ereignet sich indess nur sehr selten bei gut gearbeiteten weissen Kreidegründen. (Bei Bolusgründen aber ohne Ausnahme immer.) Diese Erscheinung hat schon viele viele Restauratoren zu Verzweiflung gebracht, da man diesem Degenerierungsprozess ganz hülfslos gegenüber steht. Ich kenne wertvolle Bilder, die schon zur Hälfte auf neuen Grund gemalt resp. übermalt sind und noch ist das übel des Abfallens nicht zum gänzlichen Stillstande gebracht worden, obgleidh mehrere - insbesondere sehr grosse Bilder, fast ganz in Asphalt gebadet wurden etc. und man daher meines Erachtens dem sehr verdienstvollen Bouvier inbezug auf seine Klage über den Bolus durchaus beipflichten sollte, wenngleich ich auch kein Schwärmer für die stets gewalthätigen Rentoilierungsprozess bin. Der Bolus ist nun allerdings eine Thongattung, die aber leider eine als Malgrund böse Eigenschaft hat, fort und fort feuchtigkeit aus der Atmosphäre aufzunehmen, wodurch auch noch das Bischen Bindemittel, das ihm beigement wurde, nach und nach degeneriert, so dass mit der Zeit der Bolus allen Halt verliert und zu Staub wird, und zwar merkwürdigerweise stets nur auf seiner der Lufteinwirkuns ausgesetzten Oberfläche und dergestalt für die Ölfarbe, welche anderen spannungsverhältnissen unterworfen ist, keinen Halt mehr darzubieten imstande ist. Es bilden sich, um in Kürze noch einer fatalen Erscheinung auf Bolusgründen Erwähnung zu thun - unter der Deckfarbe Bläschen, die mit Luft, welche sich wahrscheinlich aus den Bolus entwickelt, angefüllt sind, und ohne dass man Sprünge in der Ölfarbenschichte wahrzunehmen imstande wäre, stehen oft zwei, drei und mehr solcher bläschen zu ganzen Gruppen beisammen, die bald so sehr sich aufblähen und vom Grunde sich loslösen, dass er nur einer geringen Berührung mit dem federwedel beim abstauben der Bilder oder eines stärkeren Luftzuges bedarf, um sie zum Abfallen zu bringen. Jetzt kann die Atmosphäre erst recht auf den ledigen Bolus-grund einwirken. Hier wird letztere gewiss herausgewachsen, um bald als Staub abzufallen etc. ,Da icht nicht chemiker bin, so kann ich meien aufstellung nicht formelhaft beweisen. Ich habe nur empirische beobachtet und lasse mich gerne belehren.,Nun alles in Allem genommen, kann vor dem Bolus als Maluntergrund nicht nachdrücklich genug gewarnt werden, denn ich wollte eigentlich nur hervorheben, dass Bolusgrúnde unendlicht schlechter sind als Kreidegründe, welcher Art sie schon immer sein wollen, und will auch betonen, dass es mich sehr freuen würde, wenn der verfasser des in Rede stehenden Artikels sich zu meiner auffassung bekehren würde, denn er wird als Restaurator noch öfter die unangenehme Bekanntschaft des bolus machen.,,*) Ich kann den Bolus nicht schlecht genug schildern, besonders als Malgrund, was wohl alle Restauratoren etc. gerne bezeugen werden.