Des zweyten Theils
Der vollſtaͤndigen Glas-Kunſt
Drittes Buch
haͤlt in ſich
Funffzig
durch
Eigenhaͤndige Erfahrung
beſtaͤttigte
Experiment
und
iederman dienliche
Kunſt-Stuͤcke/
wie ſolche auff folgenden Blatt
Jnhalts-Weiſe
koͤnnen geſehen und geleſen werden.
Zum Beſchluß
wird beſchrieben und in der Figur vorgeſtellet
Eine gar vortheilhaffte und bequeme
Flaſchen-Forme vor die Glasmacher/
welche ſich ins kleine und groſſe/ laͤnglicht
und Gevierdte gebrauchen/
und
uͤber tauſendmahl veraͤndern laͤſſet.
Cum Privilegio.
JN dieſem dritten Buch/ des zweyten Theils meiner
Glas-Kunſt/ wirſt du geneigter Leſer 50. Experimenta
von allerley Kuͤnſten befinden/ die ich zwar nicht inven-
tirt, aber wohl mehrentheils durch meine eigene Haͤnde expe-
rimentirt, oder mit meinen Augen von andern experimentiren
ſehen/ weiß auch daß ſie ſo warhafftig/ als manchem dienſtlich
und angenehm ſeyn werden; den Jnhalt aller ſelben wirſt du
auff folgenden Blatt finden. Endlich habe ich zum Beſchluß
dieſes zweyten Theils beygefuͤgt/ eine ſonderbare neue/ und
noch gantz ungemeine vortheilhaffte Flaſchen-Forme/ vor die
Glasmacher/ vermittelſt welcher ſie allerhand kleine und
groſſe/ richtig und ablangs gevierdte Flaſchen/ nach ihren
und eines ieden Begehren ohne alle Muͤhe formiren; ja die-
ſe einige Forme uͤber tauſendmahl veraͤndern koͤnnen. Der
verſtaͤndige Leſer wird alles zu GOttes Ehre und zu ſeinen
Beſten/ (wie auch zu ſeines Naͤchſten Wohlfahrt) zu gebrau-
chen wiſſen. Vale.
Jnhalts-Regiſter dieſes dritten Buchs
des zweyten Theils/ von der Glaskunſt/
ſo in 50. allerhand Experimenten beſtehet.
I. Eine ſehr ſchoͤne Kunſt/ Kraͤuter und allerley Vegetabilia in Silber
abzugieſſen.
II. Eine andere Art dergleichen abzugieſſen.
III. Einen Spath oder Spaͤuter zu zurichten/ Gold/ Silber und andere
Metalle darein zu gieſſen.
IV. Gute Leimen-Formen zu machen/ Metalle darein zu gieſſen.
V. Ein Bergiſcher Stein-Guß.
VI. Eyſen ſo leicht als Kupffer zu gieſſen.
VII. Kalt und doch ſehr nett in eine Forme zu gieſſen.
VIII. Eine feine Art geſchwind zu loͤhten.
IX. Noch eine dergleichen faſt beſſere.
X. Gepolirten Meßing eine ſchoͤne Goldfarb zu geben.
XI. Den Meßing weiß zu ſieden/ ohne Silber.
XII. Ein Waſſer das Eyſen zu vergulden.
XIII. JnWind und Lufft zu vergulden.
XIV. Kalt zu vergulden auff Silber.
XV. Eine treffliche Helle zur vergulden Silber-Arbeit.
XVI. Buchſtaben auff Art wie die alten Muͤnche zu vergulden.
XVII. Bilder zu metalliren.
XVIII. Ein Oehl/ die Waffen von Roſt zu bewahren.
XIX. Das Roſt geſchwind vom Eyſen zu bringen.
XX. Alle Metallen und Mineralien bey einen Licht zu ſchmeltzen.
XXI. Gipß lauter und ſchoͤn zu gieſſen.
XXII. Ein anders das Gipß zu bereiten.
XXIII. Ein anders den weiſſen Gipß zu gieſſen.
XXIV. Kreyde wie Gipß zu gieſſen.
XXV. Gipß Gold-Farb zu faͤrben.
XXVI. Gipß gruͤn zu gieſſen.
XXVII. Gipß blau zu faͤrben.
XXVIII. Gipß roth zu faͤrben.
XXIX. Gipß braun zu faͤrben.
XXX. Gipß ſchwartz zu faͤrben.
XXXI. Horn oder Helffenbein/ wie Schildkroͤten zu faͤrben.
XXXII. Horn oder Holtz gruͤn zu beytzen.
XXXIII. Eine andere Gruͤne.
XXXIV. Roth.
XXXV. Eine ſehr ſchoͤne braune Beytz.
XXXVI. Holtz ſchwartz zu beytzen.
XXXVII. Helffenbein-Schwaͤrtze zu machen.
XXXVIII. Clavecorden und ander fein Tiſcherwerck ſchoͤn anzuſpren-
gen.
XXXIX. Allerhand Holtz in eine Maſſe oder Forme zu bringen.
XL. Holtz in Formen und Bilder als Gipß zu gieſſen.
XLI. Eine Schrifft von Papier weg zu bringen.
XLII. Eine verborgene Schrifft zu ſchreiben.
XLIII. Ausfuͤhrliche Beſchreibung/ Tuͤrckiſch Papier zu machen.
XLIV. Papier zu zurichten/ umb mit einen Meßing-Stifft darauff zu
ſchreiben.
XLV. Ein anders dergleichen.
XLVI. Schwartze papierne gute Schreibtafeln zu machen.
XLVII. Schoͤne tieffgetriebene ſilberne Schalen mit Papier abzufor-
men.
XLVIII. Einem weiſſen Pferd kohlſchwartze Flecken zu machen.
XLIX. Rothe Haare auff dergleichen Art ſchwartz zu machen.
L. Ein Pferd geaͤpffelt zu machen.
Beſchluß.
Von einer Flaſchen-Forme vor die Glas-
macher/ welche ſich uͤber 1000. mahl veraͤn-
dern laͤſſet.
ENDE.