Historische Lobrede auf
Peter le Viel .
Die Gefcfticfce kaut» wenig foldche Künstler aufweifen, die für ihre Kunft fo großen £lfer und In felbige fo tiefe Einfichten Rotten, als unfer Peter Ie Vieil. Er erbildte das Licht der Welt zu $Parisa, Im Jahr 1708, den. 8 Februar. Seit mehr als zwenen Jabrbunberten hat sich keine auf der Nörmandie abftammenbe Familie daselbst durch Glasmalen berümt gemacht. Sein Vater wünfte In diefer hauptstabt befamt zu werden; er eilte daher fcbon ln feinem neunzehnten Jahree dahin.. Seine in Führung des Blaserpinfels unb des Malespinfels bewiefene Geschicklichkeit, zog ihm die AChtung des berühmten Jouvener, seines Verwandte, zu. Er flellt ibn bem Oberaufheber der kôniglicben Gebàube, bem herrn Manfard, vor, der ihm den Zutrag macht, die Einfaffungen der Fenfter in der Kapelle zu Verfassen, und des Doms der Invalidenkirche zu malen. Diese für ein junge, und nach Ehre
») «ein Freund, bei Herr Gabattier, Advocat am Perlement, ihr ber Verfaffet diefer tobrebe.
-vanaf hier beginnen
©Ijre fdjmad&tenben ÄünjWer fo fd?meid?elfcafte ©reignijj bewog i^n, |>ariS/ Bern alten Sfafentfcaft feiner ©erfahren voqujie$en. 3m 3«$r 1707 Verlobte er ftcB bafelbfl mit Henriette 2(nna $avlev, bet Sodjfcr eines gefdjltften ©Ufers. 3lus tiefer ©&e falje er eilf Äinber/ unt unter tiefen Peter le Tieft/ teffen iobrete id? &altez unt JtBann (e Tieft/ terz wie fein Tatet/ fonigli$er ©lasmaler tff.
©elg/ ©inbllbungsfraft / ©ebüdjtnifj/ alles verrietfj bei) unferm petet le Tieft tie glürflicbfle Anlage unt 2fuspd)ten für tle 2Biffenf(&dffew. 3« Bern ©odegium von ©ainte öavbe uafcm er fefcr fdpned (u. 3« Bern Solle»
glum Be la tTJacd?ez wo tamals auSerlefene junge ©Bedeute fttV BcfanteU/ cntigte er feine ©tutien. Tee £>err Be la Tal a) lehrte bafelbfl tie Te# rebfamfcit. ©rßautif über ten beflünbigen Torjug teS le Tieft über feine nidjf ungef$i<ffe SRitfebtiier gab er iftm befonters Arbeiten auf/ unt lief ifcrt Ble vor(ügti(bflen ©teden Bes befannten ©etid^tS/ le Lutrin betitelt/ in Tetfe bringen. Tie «fabemifd?en ©Ijren waren nun auch Ble würtige Telofytung feiner Temü$ungen! ölit&t nur bur<& feine bcwiefene ©efebicflidjfeit unt Sleifj/ fon* Bern vielmehr burd) feine unbeföoltene Aufführung war er ter iiebling feiner ie&rer.
Sladjtem er tie ©djule verlaffen z gieng er in tie Abtei von ©ainc TanBride/ um tafelbfl in ten Orten ter Tenebiftiner }u treten. Tamals war er erfl ftebenjefjn £$a£c ©ein Tater wodte in eben tem 3ahre i«
;Ben nümlicften Orten treten; er bewunterte auch feibfl tiefen (Eifer feines '©o$ns ! Ter junge le Tie« fdjmadjtet nad) tem glürflidjen Augenblicf, wo er aus ter Terbintung mit ter SSBelt tretten wodte; als ten Abent vorher/ Ba er an Bern Barauf folgenten Sage fein ©eiübte «biegen wodte/ in feinem ©<#
») ©tarb als Sieftor ter Unloerflfdt.
auf $ctev le S3tei(.
©emüthe ber hefttgße Äompf pdj einfanb. €in Bater burch beßünMge Untftft mügiicbfcit auffer ©tanb gefegt r fdncn Arbeiten vorjußeßen ; eine ©tafter/ bie bafür forgen f unb auf bie ©rjlehung 1ßrer laßen Äinber ängßttch »entert muffte; Br über/ bie noch ju jung waren/ bte Tfufftcßt über Me beßeDtete Xtbeifen ju füßren; eine 2Berfßätte/ bie man vielen Arbeitern/ von baren SRatfyiaßigfeit man aHeO ju fürchten gatte/ nach eigenem Belieben überlaßen mußte; ade biefe für einen ©oßn/ ber von feinen Leitern nicht« a(«2Bofcf# tgafen empfangen / nieberfc&lageribe Befrachtungen ßeffen pd> auf einmal nach” ihrem ganzen Umfang feinem ©elfte vor; unb bie gättfiche Borfeßung/ bie i^n aueerfegen / Me Äunft feiner Borfahren burch ihn Wicber ftm (eben ju bringen/ ließ jtt/ baß Me finbliche Hebe über fein brennenbe« Berlartgeh/ ber SBelf abjufagen/ trlumpgirte. 3U gtofem ©chmcr; feiner Obern / geht er tvieber in fein väterliche« Oau« ! ©a pe wohl wußten , wae pe von ihm erwarten fonnten; fo hotten pe ihn auch bereit« ju ihren gelehrten Tfrbelttn af« SOtitgelfer bepimmf. ©an$ gewiß £<»C unfer Oteil feinen guten ©eßhmacf in ben TKtertgümern/ ben er in «Den feinen äöerfen getvoebifcfen ließ, biefetn Jfcaufe jn banfen.
©er nun von ihm erwäglte neue ©fanb hotte letber \ fein vorige« 2fn< fegen verloren, ©ie ©aferarbeiten würben gäger g<f(hägf/ af« bie ©iaemale» reien. ©ein Bater gielt nitht für rathfam/ ihn in ber Zeichnung unterweifen (U (offen ; unb ba e« igm an ber Zeichnung fefcfte; fo gaf er auch niemaftf mtf 0fa« geniale, Jnbeßen waren igm biehOfafangegrünbe biefer Ätfnß voU» fantnen befannt. ©r horte feinen Bater fdbige b«n Johann ft OieU leßren; er faße pe beebie roafen. ©onß wußte er auch Jbie ©mMOettju betf färben bereiten A unb ju Pulver machen, ©dn Bater hatte igme $u feiner Erleichterung > biefe Operation» hk bi« fchwerpe hegt» ©formalen iß/ auf/ getragen.
3m
fcitforifdje ßobrcbc
3w 3aßr l7i* Verlor et burcß Oeit $ob feinen Sßafer# unb Vier 3ahte flauer feine SOlufter. ©eit 1734 bewies er burcß bie 3Bieber$erße(lung ber fcßönen genfier in ber 5Grd>e von ©aint £Kcienne bu VÜont, als feiner fjfarrfircße t feine große @efd>icflidbfeU. Die gemalten genjter# eßnefelbige |u ^erbrechen# von ber ©feile |u nehmen; ße gan} neu in 9(ev }u legen# cftne bas @an}c in Unorbnung }u bringen* bie Keinen ©tücte ©las burcß ß?leo }dftlid^ / ohne baß man es merft# mit einanber }u verbinben; bie 5er» brocßene burcß neue in bem $on ber Sßorfleßung gemalte ©tücfe von ©las *0 er fegen; unb fie tvieber in ihrer alten Orbnung an iftre vorige (Stelle $u bringen; bis voQTiog er mit fo viel ©efcßmacf als ©nßcßt y unter ber Kufßcßt eines Äircßenvorßehers# beffen fcßarfem Kuge nichts entwlfcßen fonnte. Sßier unb |tvan}ig 3aftre hernach gab er in biefer jtircße neue $eweifc feiner aufferor# bentlitßen ©efcßicflicßfeit. ©n feßr großes gemaltes genßet foffte tvieber her# gtßeOt werben l Vnßaft einige ^iftorifctje gelber von oben bis unten burcß bie SOlitfe eingcßen jn (offen # wie es ju Satnt iTJertp gefcßeften; fo bringt er# um ße aße in einanber }u fügen# eiferne ©fangen in bie ßelnerne Äreujraft# men an# unb ben burcß beren 3bfcßaffung verurfacßten teeren £Xaum# füllt er mit weiffen ©lafern# bie nur eine leichte ©infaffung haben# aus. Durch bis ßnnreicß ausgebacßte $ftiftel erhält er bie gemalten genßer in ihrem ©au# Jen# unb erhöht bur<h bie bewunbernswürbige Sßeranberung# welche bie Weiffen ©lüfer verurfacßen# ihren ©tan).
®ie genßer ber ©tfftebralfitche * feilten alle nach bertt SRobeff ben Peter fe ‘Pleil nacßgemacht werben ! Um bas wajeßätifdje Znfeften biefer prächtigen Kirche noch mehr ju erftähen# fegte et in basrunbe gelb bes $auf>tfenßers hinter bem TKtar ben ölamen JEHOVAH mit refften $8ucßßaben aufgolbtnem ©runby welchen ein. himmelblauer girfet einfeßtießf. Die aus golbenen Wien in blauem gelbe beßeßenbe ©nfaffungen # unb ber auf weißem
auf îJeter le SöteiL
weiflem ©f<tè itt Mutent §e(be bezogene 9lame MARIE, vertierten «lerbingg l&rer fo prit^tlgen 3fa<fiî$nms wegen Me gtôfjte Ttd^twng Ht Ken» ner a).
Oft
a) 2fn »ent lefcfen genftec M ©c$iff<, «uf ber ©eite, tvo Me Orgel fte&t, lieft man folgende MR ifem felbft gemad&te, unb auf ©lag in ein Owl mit golbenen Sintytafca auf einen braunen SRarntergrunb gemalte SKufftÿrift:
D* O. M, ■ - - •
Anno R. S. H. M. DCC. LV.
Sub Præfeêlura
Venerabilium Canonicorum
D. D.
De Carierm & Guiet de Moatjoie
Decent feneftras
Que
. Tum in cancellis ad orientent Cum in pronao ad meridiem
Speftant
Novis lapidibus partim
Ferro autem folidas
Et vitro tant fimplici & Francico,
Quant Bohemico, Regiis Liliis,
Et Marie iniignibus depifto,
Intégras
Reftitüi curaverunt
Venerabiles Decanus, Canonici
Et Capitulum ’
Ecclefim Parifienfis
Fàciebant ft pingebant Petrus & Joannes le Pitil, (titles
Artis Vitrwriæ Parifiis Magiftri.
c
Woviföt Sokebe
Oft batte er ©elegenheit, auch in ber Mirtbebon ©atnt Oi'ctor feine große ©efärirfHcbfeit in 2(a«beßerung 6er gemalten genfier ju jeigen. 3«h* au«, 3afjr ein, (afte er an ben §enßern tiefer Qfbfci, be« Mapitet« non VTotre Dame/ be« erjblfcboßtcbett $ataß«, be« <>otel Dfeu, 6er Carmc* Uten auf 6cm Place ITJaubert, unb «erfebiebener Mottegien 6er Uniperßtdt ju arbeiten , unb trieb 6abc9 einen beträchtlichen ©ia«banbe(. 3« 6er 2Ba$i feiner Xrbeitsleute war er fefct etcl; boeb bejeigte er ßcb gegen felbigemehr al« ©ater, benn $err. 3lu« bem ©runbe haben ihn auch bie meißen berfeiben bet feinen Arbeiten triftig unterßübf.
©eine duffem ©lücfbumßdnbe erweetten in (fjm feinen alten $rleb ju ben SBiffenfcbaften wieber, unb feine fparfame ieben«art feftte ihn in ben ©tanb, baß er ßcb eine »orfrcßlcbe ©ibliothef anftbaffen tonnte. 3« fein Mabinet eingefcbloffen lebte er ata <Pb(l°f0Ph- ' *Xbenb« fuebfe er ßcb bureb ©efettfbaft einiger guten greunbe, non feinen gelehrten Arbeiten wieber ju erholen.
£e Pieil befebloß bie @la«malerei, biefe treßiebe Munß, wieber ju ihrem nötigen Tlnfchen ju bringen! SJlit ©erbruß fafje er in unfere Mircben einen für biefe Munft nachteiligen ©eßbmaet einfcbieicben; nämlich eine wenig jur b<H‘g<n (Ehrfurcht reijenbe $ctte , fo gar bl« in ben Chor, an bie ©tette ber majeßätifchen ©untelheit, bie bie gemalten Senßer nerurfadjten, fommen. ©ofl SSBehmuth mußte er bie $enficr ber größten SÄeißcr herabfegen, ja gar ihrevöllige Tlbfcbaffung mit anfehen ! 3a er mußte gar erleben, baß bie iiebhaber ben ©erluß berfeiben wenig bebauerten, bi« ©eheimniß für nerloren au«gaben, ja fo gar ßcb fbeueten, biefer Mttnß unter anbern Tlrtcn ber SDla» ferci mit ©amen ju gebenfen! Cr bachte an feinem ^fcelfe barauf, biefe Munß wieber in« .(eben ju bringen, ober boeb wenigßen« bie noch auf un« gefonb mene Menntniffe unfern Cnfefn aufjubewabren.
<mf W Ie OSitiC.
©o fefcr tiefe Äunß bnrch mehr atf fe<hf ^ahrhunberte in (Europa gei «rieben worben; folß toch vor Peter le Pielt niemanb tarauf gefallen, unf eine ©efdjreibung tavon ju tiefem, ©tan wußte non ihrem Urfprung, ten Urfachen ihref $ortgangf/ ihrer ©oHfommenheft, ihrem ©erfaß/ non ter ©efchichfe ihrer Denfntale, non tem leben ihrer Äünßter nid>t taf gertngße. ©tan hafte nur einige tunfete ©egriße non tem ©erfahren mit ten Sarben/ non ter 2frt ju maten/ unt non ter ©chmetjung tef gemalten ©tafef. (Er entßhtoß ßch / alle ïhe^e feiner Äunß ju ergrünten / unt in feinem ©u<h tie ©efd^iebte unb prafctfdje 3ueübung t>ec (Slaemaletci ju nerbinten.
©ine fo große Unternehmung erfoterte mühfame Unterfucftungen auf ter ©eßbldjte/ ten Tttfcrfhümcw/ Steifen, ter ©hemie/ afabemifchen Ttuffifeen/ unt geßeimen Jtenntuiffen/ bie einer gewißen familie nur eigen ßnt. £>if Waren tie Oueffen / auf wtlijtn er nach funfjehnjühriger Ttrbeif, tie ©täte# riatien ju feinem SBerfe fdjiJpffe. SBöhrenb / ta er ße fammette / ßntet erz baß tie ©lafmalerei ter mußnißhen ©taterei ihre (Entßehung ju nerbanfen habe, ©ergnügt über tiefe (Entbecfung forfcht erin tem graueßen Tdterthum bem Urfprung unb tem ©«brauch nerßbiebener Krten ber mußnißhen ©taterei nach/ ßntet/ taß tie ©h^ßen ^re «rßen Tempel mit fettiger geßhmücft/ baß fettige non ©riechenfanb nach Stom, unb non ba nach ©affien gef ommen/ ßeht/ taß ißr Sortgang in ten Ttbenttünbern turch tie graufame ©etheerun gen ter ©arbaren gehemmt worben; unter ten ©itberßürmern im Orient völlig in Abnahme geratheu; nach tem jehnten 3«hrhunbert aber in Italien wieter emporgef ommen# ju Stom wirf (ich geblüht habe/ unt ««blich tafelbß ju tem h<>h*« ®«at ter ©o(tfommenh«it gebracht worben/ in welchem wir ße noch >e$t f<h«» ' f° b«ß ß« ten ©emütten ter größten ©teißer ten Stang ßriteig machen fann. (Er entwiefeft tie ©efelje terfetben / unt gibt fein Efiäi für la Peinture en Mofalque herauf.
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ßobrebc ,
„T)a* Stubium ber Ttttertfcümer iß eine unerßhüpßic&e öueflel Sei» frige* iß/ nach feinem eigenen Tfusfprud? ein fo fdjöneö, aber au$ fo uuge« $euer große* Selb / baß man au* feibigem nicht / mann man will / fommen fann.„ $>urdj feine Sftachforfchungen wußte er wo$I/ baß bie Tüten aße Tin» fen ©fa* ju bereiten/ verßunbenz aber auch/ baß fie niemals baran gcbachb feibige* (u genßern an^utvenben. 2)aju brausten ße ben befaunten öuvcV* ßebtigen Stein. Sßon weicher $5ef(fra(fenfye{f iß benn aber biefer Stein ? 3>i* $at er in ber §o(ge feine* EiFai in einer gelehrten 5>iffcrtation / nach ben Wlegnungen ber berühmteßen Stclnfunbiger / genau unterfucht.
(Ein SDlann von Sinßchfcn menbet auch feine SOluße nufebac an! (Ein in unfern Sagen berühmter geißticher Stcbner a) (a* ihm au* einem neuen SEBerfe ein vortrcßidje* Stücf über bie (öortrcßichfelt ber Dtefigion vor. Sr. übetfcljt <* in bie totdnlfc&e Sprache, eignet feibige* ihm yiz unb jeigt burdj feine jicrllc&c Schreibart/ baß crz ob er ftßon über brcqßig 3a|jre ßd? nid>c mehr geübt/ boch noch bie S^riftßeßer be* Zeitalter* be* Tfuguß* in frU f$em Sebüchtniß behaften.b). .
Sin in brepen Tfuf&ügen unb ungebunbener Schreibart Verfaßte* chriff» liehe* Srauerfpiet/ ba* bie Tiuffcßrift Saint Romain/ 9Rartprz führte* war eine neue §rucftt ber Stuße unfer* Peter le "Vieii. Sc verfertigte fetbi#
a) ©er Vater ViHare, ein (£arntr(ite, unb Vrcbtgec be* Stonig*.
b) . . . . . Attamen in opere fufeipiendo, tteglcdif plus quam trlginta aUine annit, & imbeNibus in hoc certaminis gencre viribus meis minus / quam tu« eonfului indulgent!«; ratus (qu« tua eft pietas, qu« tua benignitas> li. Religionis Hudiofo- & amanti condonaturum, quod I'criptori minus ‘ pu¬rum mendofumvc exciderit, Efifi. dedieat. ad caleen,
mif Wer (e SMetl.
ge* für Me Urfettnemonnen .MK. Crefpi , bei) betten fi<h jwo von feineh" , dichten als Äoflgängerinnen aufhielren. Cr wußte bur<h bk glürfliche 33er»
cinigung fo Meier gegen einanber flrckenber ^auptperfonen blö ©tuef fo in« tereffont ju machen/ baß felblges fd?on bep ber erffen Tfnffährung allgemeinen Söepfaf erhielt. SHlt einer männlichen §eber fchllberte er in biefem ©rame bkfe $crr(i$en feiten ber Äirche, in welchen bie Allmacht bes Cokes ber Chrifien aus ben Entworfen unb lern fianbhaften «Dluth ber heiligen SDWrfp« rer fo unwiberfprechlich hervorleuchtef.
ßhw3CÄChkt er fleh fkts mk gelehrten Tlrbclten befchäfftlgte; fo Vergaß er bodj auch feiner ©laöarbeiten niemals. Cr ließ fldj «He Sage bavon ge« nauen Bericht erßatten z unb verfertigte mit eigener #anb feine Tluffäfce, Xie ßetsfortwährenbe Tlnßrengung feines ©eifies z unb ber Wiangel einer ge» gärigen Bewegung erfdjopften feine bebensfräfte. dach einem brepmpl wie» Verholten ZnfaH vom @djlagz gab erben 23 §ebruat 1772 feinen ©eißz ju. $räffer SBetrübniß feiner 33erwanbtenz feiner guten greunbe, unb afferz bie ihn lannten z auf. Cr fcatte eine vortreßiehe ©ejtdjtsbitbungz einen fanften 2fnblitfz eine ßch immer glcldje ©emüthsneigungz fein Umgang war vott ©e# fthrfamfeitz fein SBanbel von unbefdjeltcncn ©itten z unb feine gremmfgfeit war entfernt von aller Heuchelei. ©r hotte ßdj niemals verheiratet!
©eine fiebe unb ©hrfurcht für feinen Äänig gab er bamalsz ba aller ächten granjofen $erjen bie SBicbergenefung ihres ^Monarchen freubig feper» tenz burch ein ßnnriidj ausgebachtes geß ju erlernten a). ©ein Ciferz nach
wel»
a) Den 4 Dcfcbec 1744, als an welchem Sage feine Snnung baS Te Deum abfln« gen lief, bat er in ber ®?itte ber 2?erbctwnnb feines ^aufeS (ine ippraniibe, bie in ihrem breiteßen tbul mit einer golbenen Cinfoflung gegiert war, auf»
richten
weiebem tt Wat jUttg, bie fag in gany (Europa eiujufcblafeu begfonte f für Pein vdüigen Untergang iu bewaftren futbte / unb feine ttufmerffamfeft auf Me alten fcbdftbaren ©enfmale berfelben, Me er überall ju fammefn bemüht war/ haben iftn ber Xcbtung. ber iiebgaber/ unb ber 3>anfbarfeit ber&ünfb Ier berftägfi$ würbig gemalt. *
3>le
richten taffen. 3n ber $ib< fab< man ben fcbbnen Jtupfergicb, ber auf ber (Difputation be< -£>errn ÄbtO be Venrabour oon^>erm I« ffioinc gegoeben worben; wo mau benSbnig etblieft, bem bie Gbttin beO griebeng einen Del« {weis barrricbt. Unten gunb, angatt btt latcinigbrn Gifte, im burcbgcfttigen geutr foigcnbe Uuffebrift:
Amore matuo felicitas parta.
" SDle fttyramibe war um unb um tmr$ uiydbiitbe Sampen erteuebtec, über berfeiten war eine von Sampen formirte Gönne, in beren ffltittelpunft man im burcbgthfi* gen gencr foigcnbe auf bie Gönne unb ben Jt&nig anfpiclenbe Ginngbrift lag:
Carior an clarior ?
UebrigenO war bie gante (Borberwanb mit Glumcnfrlnjen, bie aug f(einen Ölag» Internen formitt waren, auggegbmftcft.
21uf ben beeben Gelten lag man in |we9 burebgchtigcn gcncm.
Jur Stecftten biefe {»een SSecfe, bie unter folgenbcm Ginnbitb gunben. SO geilte nlmiicb feibigeO ein gelb oor, auf weiebem eine* JbeiW Cppreffen; anbern £beilO aber forbecrblumc gepgantt waren; unb in einiger Sulfernung guntr ein junger Gcbiag Deibdume, bie, wenn ge einmal in bie £bb< geben unb watbfen, bie anbern beeben |u Grunbc richten wirb:
Ite, Cupregetis reduces infurgite, Lauri:
Nec vobis crefcens aliquaado cedet Oliva.
3nr
auf $eter (e #ietX
5>ie C&re aber, Me fein große* 25ucfc erfaft, Me £ef<&relbitt»g bet JWnfle ju liefern, gereicht unférm Peter le Vieil a)jum »orjüglithge« SRufcm. Cb« « fetblge* her greffe ôberllefern wollte, übergab er e* ber tfniglitfcen 3ff«ü
Sur Stufen geben bie »etfe nach ber SRelobie: Jardinier, ne vqis-tu par, Cie.
I
People heureux, réjouis-toi,
Ton bonheur eft extreme:
Vis fans crainte, plus d'effroi*
Fais tes délices d’un Roi
Qui t’aime, qui t’aime, qui t’aime.
Snblich gab eine Innere ©uffchrlft, bie an ber SRauer mit großen ©uchßa« ben angebracht rear, unb bis ba* ganje -Ç>au* front«, bie Urfache biefe* $eg* burch folgenbe fiBorte ju erfennen:
HAEC ME JVSSIT AMOR.
a) Peter te Vieil ließ, außer ben »erfchf ebenen bon un* erwähnten Arbeiten, noch folgenbe SEBerfe in fffanufcript hinter geh:
1) Sin EiTai fur la Peinture. 3fn bem ergen îheile liefert er bie ©efchich« te ihrer »eranberungen in einem fugen ßlbriß : tragt nach ben größten fff ei* gern biefrr Änng bie #auptregeln orbentiieh unb beutlieh »or; unb murjet, ihrec îrbefene wegen, felbige mit einigen herrlichen JBerfen be*£errn Wattlet, bie er au* feinem ©ebicht de l’Art de Peindre genommen. 3n beffen jreeeten îheile hanbelt er bon allen Sitten ber Malerei, unb ihrer »erwanbfehaft mit ber @la*malerei grünblich«
2) D'amples recherches fur l’Art de la Verrerie, ©le Srrichtung unfrer großen ©taéfabrifen; bie benfelben ertheilte gregheiten; bie gegenwärtig blû» henbe gahtil be* franjößfehen ©lafe*j bie oerfehiebene in ©etreff be* »erlauf* ber ^engerglrffer, befonber* bie æerfehung ber J£>aupigabt mit fcl&igen, getrof» feue Sinrichtung unb »erorbnungen, machen ben ©egenganb biefe* 2Eerf* au*.
3) «in
£iffo«fd>e ßobvebe auf $eter (e □SiciL
Tffatemle ter SHWftcnfc^affett jnt genauen Prüfung, ©ie Uef ftc& felbiges gefallen ; ja fie fügt fo gar ten SOlet&anifmu* ter ©laférarbclt z tcn er abgefow terfunter ter 3(uff$rlft l’Art du Vitrier, tie (ßlafertunfb ^eransgeben Wollte/ bep.
&tftorif<$*
✓
3) Sin Buffag über bie Skfiberfebaft bet ©laSmater, Aber bie Srmdttung US b« SRarcuS Jura <S5<$ugpatron, über ihre nun aufgerigtete 3nnung, nebft ber SttftHebtrung ihrer fomohl ’niten als neuen ©efege, nnb ber Srciehtung etneS ©pnblfuS.
©lefe (egten gräcbte feines §ietfle$ flehen in bem Original feinet großen TOcrM »erjeithnet, baS ec bem tutmig l< PWl, einem ©iaSmaltr, unb feinem Snfel, bem erfoebomen ®obn 3obann (< Vittt, fbnigUehen ©la&naler, unb Herausgeber biefeS fBerM feines JBettecS, b«r th» für feinen ©ogn Hielte, übergeben.