Der Musterverfammlung von Papparbeiten fur Ungeübten:
Zur Inleitung
Die fechs ergten Figuren der erften und zwensten Kupfertafel, welche verfchiedene Arten von Körbchen, mit und ohne Henfel, und die Reße derfelben darftellen, find mehr und wenger leichte Anwendungen von dren verschiedenen Frundformen, nämlich vond dren Piramide, dem Regel nd der Kugel, und zwar im Zuftande der Abfüfrung. Um wenigften würde man wohl die Kugel in diefer Reihe von Formen vermuthen, doch liegt der Form des Körbchens Fig. 6, obgleich nicht die Vollkommene Kuger, doch wenigftens das Kugelneß wirklich zum Gunde. Die vier erften FIguren haben auch das mit einadern gemein, daß die Reße, welche die darftellen, aus dem Ganzen gefchnitten werden, fo daß all Theile des flachen Reßes, schon vor der Zufammenfeßung, zufammen hämngen, und daß die Ubtürzungsfläche, (n der Folge der Boden des Körbchens) zuerft gezeichnet wird, um dann die Geitenwände daran anzyfeßen.
Minnigfaltigketit entsteht bei folchen Anwendungen durch mancherlen Abweichungen con der regulären Form. Die Ubfürzungsfläche z. B. (bei einem fechsfeitignen Körnchen) fann, im Verhältnis zum Ganzen und zur fchrägen Lage der Setenwände, mehr oder weniger groß gezeichnet werden, die Seitenwäde fönnen hös her oder niedrieger, gerade (nicht gefrümmt) oder einwärts gebogen (auf der inwendigen Seite gewölbt) fenn; diee Seitenwände fömen fich uben mit iener geraden Linie, oder mit einer converen (erhabenen) wie bei Fig. 1 Tab I endigen; fie können aber auch, wie bei der zweiten Figur, hohl ausgeschnitten oder auf andere Art ausgefchweift oder ausgefchnitten feyn. In der Regel nehmen fich Körbchen mit geraden aber fchrägliegenden Seitenwänden am beften aus, wenn die Grundfläche ziemlich groß, die Setienwände aber, im Verhältnis zu jener kurz oder niedrig gezeichnet werden, wovon in Fig. I das Mittelverhältnis beobachetet ift, denn die Seitenwände können, bei gleicher Grunde fläche, auch noch niedriger feyn, ohne dem Bets hältnis des Ganzen zu fchaden. Im Gegentheil gibt man Körbchen mit gebogenen oder einwärts gewölbten Seitenwänden beffer fleine Grundflächen ujnd höhere Seitenwaände, befonders dann, wenn fie mit hefeln verfeln verfehen werden follen. Außerdem fann man die Mannigsfaltigheit, bei wenigen Grundformen , acuh durch die Verzierungen vermehren, mit welchen auf verschiedene Art abgewechfelt werden kann, und von welchen in der Folge , am gehörigen Orte befonders gefrochen werden soll.
Uber die Regeln und Kunftgriffe beym Rechsnen folcher Nebe, wie Fig. I bis 6 Lab, II im Allgemeinen, findet man ind er erften Abtheilung des Papparbeiters S. 84 u. f., wo von der Zeichnung und dem Ausfchneiden der Neße vielechtiger Arbeiten, und S. 98, wo vond den geometrifchen Körpern und deren Neßen die Rede ift, hunlängliche Ausfunft, und es wird bei den folgenden fpeciellen Bemerfungen zu jedem Stücke des Mufterkabinets die Bekanntscheaft mit den angef:uhrten Stellen des Pappsarbeiters vorausgefeßt.
I. Rgulär fechsfeitges Körbchen.
Diefes Körbchen, Tab. I Fig. 1, um es nach feiner geometrifchen Form zu beftimmen, ift eine umgeferte, abgefürzte, fechfeitige Piramide; die Form ift auch regelmäßig, fobald man fich nur die Schweifung der Seitens wäne wird, ob es das erfte oder zeite feyn foll; wünscht man nur eine oder verfschiede Parthieen eines Kabinetts zu haben, fo beftimmt man fie durch die bei jefer Parthie ftehende Nummer. Zur Vermeidung aller Umftände und Weitläufigheiten kann die Abfendung des Ganzen fowohl, als einzelner Parthieen nur indter der Bedingung erfolgen, daß der Beitraf für das Verlangte oder eine fichere Anweuifung den Besftellujngsbriefen beingefchloffen werde.